Lignocel Einstreu
Immer wieder taucht die Frage auf, was wir für Einstreu verwenden. Wir verwenden verschiedene Einstreusorten, unter anderem Lignocel 3-4s und FS14. Zur Zeit testen wir auch Kokos Chips und denken das diese Art von Bodengrund, auch ganz gut für Königspythons geeignet ist. Dazu werden wir wohl auch noch einen Artikel schreiben.
Lignocel 3-4s - feines Einstreu
Lignocel wird von J. Rettenmeier und Söhne (JRS) hergestellt, diese Firma steht hinter vielen Markennamen, beispielsweise stammen auch die Produkte von „Tierwohl“ aus diesem Hause. Lignocel war allerdings weniger für den Heimtiermarkt gedacht, sondern es wurde für Labortiere entwickelt. Hier sind die Vorschriften und Anforderungen deutlich höher als bei Produkten für den Heimtiermarkt. Klar, unter Laborbedingungen sind z.B. Schwankungen in der Qualität – die auch noch hoch sein muss – ein klares No-Go. Gerade bei Versuchen muss jeglicher Einfluss minimiert werden. Früher kam man als Otto-Normal auch gar nicht an diese Produkte, das hat sich durch das Internet doch erheblich geändert. Allerdings sind die Gebindegrößen schon anders als die für den Endkunden, was wiederum dem Preis zugutekommt.
Gehen wir genauer auf das Lignocel ein. Während der Produktion wird es auf 600 Grad erhitzt, weshalb es die Produktion absolut keimfrei verlässt. Diese enorme Hitze sorgt auch dafür, dass das Lignocel quasi über keine Restfeuchte mehr verfügt. Das fibrillieren (quetschen) des europäischen Fichtengranulats sorgt zum einen für noch weniger Restfeuchte, die verzweigte Struktur (Fibrillen) für eine deutlich vergrößerte Faseroberfläche.
Das alles hat zur Folge, dass Lignocel enorm viel Wasser aufnehmen und wieder abgeben kann, ohne zu schimmeln. Das Wasserbindevermögen (simpel formuliert die Saugkraft) liegt bei ca. 370% - das ist ein absoluter Spitzenwert! Entsprechend ist das Einstreu perfekt, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu halten.
Weiterhin punktet es damit, nahezu staubfrei zu sein, was bei weitem nicht selbstverständlich ist. Auch bei der Geruchsbindung liegt es weit vorne. Es ist kompostier- und biologisch abbaubar. Selbst ein versehentliches Mitfressen ist kein Problem, denn es ist voll verdaulich.
Kann man bei so viel Superlativen noch einen draufsetzen? Ja, man kann. Denn das „Schüttvolumen“ ist ebenfalls rekordverdächtig. Unter dem Begriff versteht man das Verhältnis von Kilo zu Liter. Lignocel kommt bei einem 12,5 Kilo-Sack auf etwa 130 Liter.
Okay, ein Rechenbeispiel macht es deutlicher: Ein Terrarium mit der Grundfläche 120 x 60 cm (empfohlener Standard für adulte Königspython) soll 5cm hoch mit Einstreu befüllt werden. 120 x 60 x 5cm = 36.000cm³ oder 36 Liter (die Berechnung bezieht sich auf Wasser, Einstreu ist „loser“, man braucht also weniger). Sprich: Mit einem Sack Lignocel kann man ungefähr vier bis fünf Terrarien befüllen.
Bei einem Preis von unter 20 Euro für 12,5kg kann dann selbst billige Pinienrinde aus dem Baumarkt nicht mehr mithalten.
Deswegen ist das Lignocel Fein mit einer Partikelgröße von 2-4mm für uns eines der besten Einstreusorten, was der Markt zu bieten hat.
Lignocel FS14 - grobes Einstreu
Neben dem Lignocel Einstreu Fein gibt es auch noch das Lignocel Einstreu Grob. Die Bezeichnung „grob“ sollte hierbei allerdings nicht zu hoch gehangen werden. Mit einer Partikelgröße von 3,5 - 4,5mm ist es immer noch eher fein, durch die kubische Form nur eben gröber als die andere Variante.
Das, was wir zu der feinen Variante gesagt haben, gilt auch hier. Die Saugkraft und das Schüttvolumen sind geringfügig reduziert, aber immer noch mehr als hervorragend. Dies ist einfach dem Umstand geschuldet, dass es eben gröber ist: Je gröber ein Einstreu, desto geringer die Oberfläche und desto schlechter lässt es sich für die Verpackung zusammenpressen.
Mit einem Preis von 15,90 Euro für 10kg ist das Lignocel Einstreu Grob (umgerechnet auf den Preis pro Kilogramm) genauso günstig wie das Lignocel Einstreu Fein. Mit einem Sack kann man auch hier gut vier Terrarien befüllen (bei einer Größe von 120 x 60 und 5cm Füllhöhe).
Hinweise:
Für den normalen Gebrauch würden wir das Lignocel 3-4s (fein) empfehlen. In der Paarungszeit hingegen das Lignocel FS14(grob). Allerdings darf bei der normalen Haltung hier auch einfach der persönliche Geschmack entscheiden, je nachdem ob Sie es optisch gröber oder feiner bevorzugen.